Designikone wird abgeschaltet (und lebt doch weiter)
1994 war die Nose eine kleine Agentur mit gerade einmal sieben Mitarbeitern. Und so prägte der Auftrag der Deutschen Telekom das Designverständnis des jungen Team. Chris Harbeke erinnert sich: „Es ging schon damals bei der Gestaltung darum, eine nachhaltige Lösung zu finden – obwohl es damals niemand so genannt hat. Die offenen Stelen waren natürlich Wind und Wetter ausgesetzt und potentielle Ziele von Vandalismus. So mussten von Anfang an viele technische Randbedingungen berücksichtigt werden. Details zur Produktion und zum Unterhalt mussten beim Design immer mitgedacht werden.“ Für Ruedi Müller war noch ein anderer Aspekt entscheidend: „Die Markenfarbe Magenta wurde damals in der Öffentlichkeit äusserst kontrovers diskutiert, auch in den Medien. Dadurch dass wir die Telefonstele mit einer Spitze in Magenta versehen haben, wurde sie ein äusserst sichtbarer Markenbotschafter für den neuen Auftritt der Deutschen Telekom.“ Die Zeit des Markenbotschafters ist abgelaufen. Die Verbreitung der Mobiltelefonie macht öffentliche Telefonzellen überflüssig. Sie rechnen sich schon lange nicht mehr. Seit einigen Jahren werden sie nur noch betrieben, weil die Deutsche Telekom gesetzlich dazu verpflichtet war. Diese Regelung ist jetzt weggefallen.
Aber ganz zu Ende ist die Geschichte doch noch nicht. Wer noch mal in Nostalgie schwelgen möchte, kann sich im Museum für Kommunikation Frankfurt umsehen. Hier ist die Telefon-Stele zusammen mit ihren rund 150 Vorgängern ausgestellt.